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von Rebecca » So Apr 17, 2011 12:55 pm
Das kann ich mir gut vorstellen! Ernährungsprobleme können sich ebenso darstellen wie eine Sucht. Bestimmte Speisen lösen Glücksgefühle aus und entschädigen für die Verletzungen des Tages. Diese Glücksgefühle müssen bei einer Ernährungsumstellung durch andere Auslöser erstetzt werden. Dabei funktionieren Sport, aber erst nach einer Eingewöhnungsphase und wenn sich die ersten Erfolgserlebnisse einstellen, und Komplimente für die bessere Figur am Besten. Allerdings führt beides nicht zur sofortigen Befriedigung. Wie also können Schoki, Chips oder andere glück- und suchtauslösende Speisen auf die schnelle ersetzt werden? Eigentlich gar nicht! Man muss sich den Verletzungen des Tages stellen, mit ihnen fertig werden oder sie erstragen ohne ins Essen zu flüchten. Das schafft man kaum allein. Eine Gruppe mit reflektierten Menschen, die mit dem gleichen Problem kämpfen, kann eine Hilfe sein. Wer Schwierigkeiten damit hat, sich in einer Gruppe zu öffnen, sollte sich nicht scheuen, sich durch eine Psychotherapie helfen zu lassen.
Ein weiterer Aspekt scheint mir überdenkenswert: Die Speisen, die meist die Glücksgefühle auslösen, sind offensichtlich immer ungesund und in großen Mengen gesundheitsschädlich. Das gleiche gilt auch für Alkohol und andere Drogen. Und die Suchtkranken/Menschen mit Essstörungen wissen das! Von Außen betrachtet, scheint es mir wie ein Selbstmord auf Raten zu sein. Für einen kurzen Glücksmoment nehmen die Betroffenen die Schädigung ihres Körpers in Kauf. Darauf folgen bittere Reue und Selbstvorwürfe - ein Teufelskreis, der krank macht. Ich denke, wer sich in dieser Beschreibung wieder findet, sollte sich auf jeden Fall psychotherapeuteische Hilfe holen und hat auch ein Recht darauf, dass diese von der Krankenkasse bezahlt wird.