Mir ist aufgefallen, dass es hier zwar hin und wieder um kosmetischen Haarausfall geht aber dass es die Folgen von Haarausfall bisher nicht thematisiert wurden. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass dieses Thema für viele ein Tabu ist. Dabei gibt es viele Betroffene. Allein in meinem Umfeld sind vier Personen von Alopezie, so der medizinische Ausdruck, nach einer Chemotherapie betroffen. Jedoch trauen sich besonders die Frauen kaum darüber zu reden. Deshalb werde ich das hiermit tun.
Der Krebs selbst ist schon eine schwere Belastung und die sogenannte „Chemo-Glatze“ sorgt dafür, dass die Betroffenen dauernd auf ihre Krankheit angesprochen werden, auch wenn sie einmal Abstand gewinnen möchten. Leider verlieren zwei von fünf Frauen ihre Haare dauerhaft. Nicht nur deshalb ist es wichtig, sich schon vor Therapiebeginn zu überlegen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen und eine möglichst positive Einstellung dazu zu entwickeln. Eine Perücke, die natürlich und unauffällig sein soll, muss in Farbe und Struktur noch mit dem Eigenhaar verglichen werden können. Es besteht auch die Möglichkeit einer Eigenhaarperücke, wenn sie langfristig vor der Therapie vorbereitet wurde. Tatsächlich ist Echthaar im Vergleich zu Kunsthaar jedoch wesentlich pflegeintensiver. Es gibt aber auch viele modische Alternativen zur Perücke wie z.B. Mützen, Kappen. Tücher und Turbane. Um die richtige Wahl zu treffen, muss ich mir vorher genau überlegen, wer ich bin und was ich darstellen will. Diese Auseinandersetzung mit sich selbst, kann eine positive Motivation in einer schweren Zeit bringen.
Von krankhaftem Haarausfall sind aber nicht nur Krebspatienten betroffen tatsächlich. Auch eine hormonelle Störung sowie psychische Belastungen können Alopezie auslösen. Als krankhaft eingestuft werden, und damit auch von den KK teilweise unterstützt, gelten die Alopecia areata (Kreisrunder Haarausfall) sowie die Alopecia diffusa, bei der die Haare gleichmäßig ausfallen und sichtbar dünner werden (wie nach der Chemotherapie).
Vielleicht gibt es hier Leute, die solche Erfahrungen gemacht haben und sich mal anonym dazu äußern wollen…

Mir würde es gefallen, wenn sich ein Austausch zu dem Thema ergeben würde und wir hier die Informationen dazu sammeln.