Mein Gesundheitsforum

Hallo liebe Forumsnutzerinnen und –nutzer!
In meinem Freundeskreis sind wir darüber in Streit geraten, wie gefährlich ein Katzenbiss werden kann. Ich gehöre zu denen, die glauben, dass ein solcher Biss ungefährlich ist, selbst wenn er blutet. Solche Wunden heilen nach meiner Erfahrung schnell von selbst. Einige Freunde meinen aber, dass sie sofort ihre Tetanus-Impfung auffrischen würden, wenn sie von einer Katze blutig gebissen würden, selbst, wenn es ihr eigener Stubentiger wäre.
Wie sehr ihr das oder besser, was wisst ihr darüber?

Tatsächlich bin ich da bei deinen Freunden. Die spitzen Zähne von Katzen können zuweilen sehr tiefe Punktionen verursachen, die vor allem an den von wichtigen Nerven, Sehnen, Knochen und Blutgefäßen durchzogenen Händen schwerwiegende Schäden verursachen können. Zudem geraten mit dem Speichel der Katze Erreger in den Körper. Die Bereiche, in denen die Sehnen und Sehnenscheiden dicht unter der Haut liegen, sind schlechter durchblutet. So kann eine Entzündung entstehen, bevor das Immunsystem die Gefahr erkennt und aktiviert wird. Rund 50 Prozent der Katzenbisse entzünden sich. Schon nach wenigen Stunden kann ein Katzenbiss eine ernstzunehmende gesundheitliche Gefahr darstellen. Auch können die durch den Biss ins Gewebe geratenen Erreger weiter durch den Körper wandern und Entzündungen an anderen Stellen wie den Gelenken hervorrufen. In besonders schweren Fällen kann ein Katzenbiss eine Blutvergiftung auslösen oder eine Amputation von Gliedmaßen notwendig machen. https://web.de/magazine/gesundheit/haus ... s-37491252

Katzen sind zwar Karnivoren und tragen von daher auch viele Bakterien mit sich herum. Aber gleichzeitig sind sie auch sehr reinlich und ich hab echt noch nie gehört, dass jemand von einer Katze eine Infektion bekommen hat. Bei fremden oder wilden Katzen ist es natürlich schon möglich, dass sie irgendwelche Krankheiten übertragen.

Leider muss ich dir da widersprechen. Ein Katzenbiss stellt immer einen medizinischen Notfall dar. Das Infektionsrisiko ist dabei verhältnismäßig hoch. Außer Tetanus und Tollwut bei wildlebenden Katzen kann eine Infektion auch zu einer lebensbedrohlichen Sepsis führen. Selbst bei kleinsten Bissspuren sollten Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen und nicht erst warten bis sich die ersten Entzündungszeichen zeigen.

Danke für eure Antworten. Ihr habt allerdings mit euren interessanten Argumenten unsere Diskussion noch befeuert.

Da ist tatsächlich Vorsicht geboten. Katzen haben spitze Zähne, die sehr tief ins Gewebe eindringen können. Wenn so etwas geschieht, solltest du sofort zum Arzt oder in die Notaufnahme fahren. Die Wund muss professionell gereinigt werden.

Das kann ich nur bestätigen. Bisswunden müssen in jedem Fall richtig behandelt werden, denn alle Bissverletzungen, egal an welcher Körperstelle sie sind und wie groß, können grundsätzlich gefährlich werden. Auch bei kleinen, oberflächlich harmlos wirkenden Bissen, können sich die Keime tief im Gewebe vermehren und zu einer Wundinfektion führen. Gar nicht so selten weitet sie sich sogar zu einer Blutvergiftung aus. Bei Katzenbissen ist es noch schlimmer als bei Hunden, weil die spitzen, scharfen Zähne tief ins Gewebe eindringen und gelegentlich auch in Gelenke und Knochen. Kinder werden übrigens öfters gebissen als Erwachsene. Da müssen Eltern sehr achtsam sein.

Die Bisswunde kann man als Kombination aus Stich-, Quetsch- und Risswunde verstehen. Umfang und Art der Verletzung sind von der Form der Zähne und vom Kaudruck der Kiefer abhängig. Front- oder Eckzähne führen zu schlitz- oder punktförmigen Verletzungen, unter denen sich in der Tiefe aber größere Wundräume verbergen können. Mahlzähne mit großer Kaufläche führen eher zu Quetschwunden mit Exkoriationen. Durch die bakterielle Besiedelung der Mundhöhle bzw. den hohen Keimgehalt des Speichels ist jede Bisswunde als kontaminiert anzusehen. Stichartige Wunden sind für den Menschen aufgrund der hohen Infektiosität gefährlicher. Die Infektionsrate für Tierbisse durch Hunde oder Katzen wird zwischen 4% und 25% angegeben. Zu den typischen Erregern bzw. Erregerspezies, die durch Tierbisse übertragen werden, zählen unter anderem Pasteurella und Staphylococcus aureus. Details dazu unter https://flexikon.doccheck.com/de/Bisswunde Das verletzte Gewebe sollte möglichst vollständig entfernt werden, um das Infektionsrisiko zu verringern. Bisswunden, vor allem solche mit hohem Infektionsrisiko, dürfen primär nicht genäht werden. Ergänzend ist eine Antibiotikaprophylaxe sinnvoll. Eine Tetanus-Impfung sollte aufgefrischt werden, während bei einem Tollwutverdacht eine Simultanimpfung mit Immunglobulinen und einem Tollwutimpfstoff durchgeführt werden muss.

Erst einmal möchte ich mich für das Thema bedanken. Aber ich denke, dass eine Tollwutimpfung doch garement übertrieben ist. Soweit ich weiß stellt Tollwut heutzutag in Mitteleuropa kein Problem mehr dar. Die Ausrottung dieser Infektionskrankheit sollte doch gelungen sein.

Naja, ich glaube da bist du zu optimistisch. Die Infektionskrankheit ist in weiten Teilen der Welt verbreitet. Nur wenige Länder sind frei von Tollwut. In Deutschland und anderen europäischen Ländern konnte die Tollwut bei Wild- und Haustieren (sogenannte terrestrische Tollwut) durch gezielte Maßnahmen aber erfolgreich getilgt werden. Der illegale Import von Haustieren aus nicht tollwutfreien Regionen stellt aber weiterhin ein Risiko dar. In Fledermauspopulationen sind Lyssaviren in Deutschland noch vorhanden. Das sagt auch der Bund https://gesund.bund.de/tollwut#definition Die Zeit zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Erkrankung (Inkubationszeit) liegt für Tollwut in aller Regel zwischen 3 und 8 Wochen und nur selten unter 9 Tagen. In Einzelfällen können jedoch mehrere Jahre zwischen Infektion und Ausbruch vergehen. Die Dauer hängt auch davon ab, wohin man gebissen wurde. Je näher die Bissstelle am Kopf oder dem Rückenmark liegt, desto kürzer ist die Inkubationszeit.

Ein Katzenbiss sieht meistens kaum gefährlich aus, aber die übertragenen Keime sind es jedoch meisten doch, auch wenn die Tollwut im urbanen Umfeld wenig wahrscheinlich ist. Dafür sind eine Tetanus-Infektion oder eine Sepsis leider sehr wahrscheinlich. Eine Bisswunde kann innerhalb von wenigen Stunden lebensgefährlich werden.

Das kannst du laut sagen. Eine solche Bisswunde kann innerhalb von wenigen Stunden zu einer lebensgefährlichen Sepsis führen. Dennoch wird das Problem ignoriert. In Deutschland ereignen sich, laut Ärzteblatt, jährlich bis zu 50 000 Bissverletzungen. Katzenbisse sind besonders häufig. Kinder unter 6 Jahren trifft ein Viertel der Bissverletzungen. Deshalb sollten Eltern unbedingt auf dieses Thema Aufmerksam gemacht werden.

Das ist ja wirklich gruselig wie gefährlich unsere Stubentiger sind. Erstaunlich, dass es mich noch nie erwischt hat. Ganz ehrlich – lasst die Katzen zu euch kommen und bedrängt sie nicht, dann wird auch nix gefährliches oder gruseliges passieren