Wie steht ihr zur Kieferorthopädie bei Kindern?

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friedmäk
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Wie steht ihr zur Kieferorthopädie bei Kindern?

Beitrag von friedmäk » Mo Nov 29, 2021 10:25 am

Hallo ihr Guten!

Meine Kinder (7 und 11) kommen so langsam in das "Zahnspangen-Alter". Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, was ich machen würde, sollte der Zahnarzt eine entsprechende Diagnose stellen. Während beim großen die Zähne sehr gerade sind, scheint es beim Kleinen doch größere Lücken zu geben - was ich aktuell aber noch nicht so gut einschätzen kann.

Soweit habe ich mich schon bzgl. KIG-Stufen und Krankenkasse erkundigt und bin froh, dass die gesetzliche da einigermaßen unterstützt. Dennoch wäre der Kostenfaktor nicht unerheblich, weshalb ich mir die Frage stelle, ob ich im Zweifel meinen Kids einen Gefallen tue, wenn sie keine Spange bekämen.

Habt ihr (bzw. die Kids) Erfahrungen mit Mobbing oder ähnliches machen müssen?
Welche Erfahrungen habt ihr insgesamt gemacht?

Danke für eure Unterstützung!

Hildegard
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Re: Wie steht ihr zur Kieferorthopädie bei Kindern?

Beitrag von Hildegard » Sa Dez 11, 2021 12:18 pm

Da eine Zahnspange mehr als nur einen kosmetischen Effekt haben, würde ich immer dazu raten. Schiefstehende Zähne können weitere Probleme wie Karies begünstigen. Bei den meisten Kindern in meiner Umgebung wurde die Spange auf ärztliche Empfehlung eingesetzt, nicht weil sie gehänselt wurden. Ich denke aber, dass es als Erwachsene problematisch werden kann, wenn die Zähne nicht in Ordnung sind. Eine Kollegin von mir hat sich deshalb jetzt eine Spange einsetzen lassen. Auch bei ihr hat es die Zahnärztin aus gesundheitlichen Gründen empfohlen. Meine Kollegin hat sich aber dafür entschieden, weil ihr Gebiss sie beim Sprechen verunsichert hat. Jetzt lispelt sie allerdings. Das hätte vermieden werden können, wenn sie ihre Zahnspangenzeit im Jugendalter, gemeinsam mit den anderen Kindern, hinter sich gebracht hätte.

mahla
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Re: Wie steht ihr zur Kieferorthopädie bei Kindern?

Beitrag von mahla » Mo Dez 13, 2021 12:04 am

Ja, das finde ich auch. Als Kind ist eine Zahnspange normal, für Erwachsene ist das dann schon ein großer Aufwand.

Gangnam
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Re: Wie steht ihr zur Kieferorthopädie bei Kindern?

Beitrag von Gangnam » Di Dez 14, 2021 6:53 pm

Frühbehandlungen bei Kindern sind kurze Behandlungen. Meistens dauern sie 6 Quartale also 1,5 Jahre. Private Versicherungen übernehmen diese in der Regel. Auch die gesetzliche Krankenkasse bezahlt häufig die Kosten, allerdings nicht immer. Es sollten folgende Bedingungen vorliegen: eine sehr stark vergrößerte Frontzahnstufe (mehr als 9 mm), ein Kreuzbiss, eine negative sagittale Stufe oder ein sehr starker Platzmangel. Das sind auch die Fehlstellungen, bei denen Frühbehandlungen sinnvoll sind: https://ilovemysmile.de/new-welche-zahn ... e-bezahlt/
Man nutzt hierzu meist Platten, Gaumennahterweiterungen oder funktionskieferorthopädische Geräte im kassenärztlichen Bereich. Private Patienten haben eine größere Auswahl. Hier kann man auch mit Invisalign first starten. Wenn Sie unsicher sind, einfach nachfragen. Manchmal lohnt sich auch eine zweite Meinung.

friedmäk
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Re: Wie steht ihr zur Kieferorthopädie bei Kindern?

Beitrag von friedmäk » Do Dez 16, 2021 10:25 am

Hildegard hat geschrieben:
Sa Dez 11, 2021 12:18 pm
Da eine Zahnspange mehr als nur einen kosmetischen Effekt haben, würde ich immer dazu raten. Schiefstehende Zähne können weitere Probleme wie Karies begünstigen. Bei den meisten Kindern in meiner Umgebung wurde die Spange auf ärztliche Empfehlung eingesetzt, nicht weil sie gehänselt wurden. Ich denke aber, dass es als Erwachsene problematisch werden kann, wenn die Zähne nicht in Ordnung sind. Eine Kollegin von mir hat sich deshalb jetzt eine Spange einsetzen lassen. Auch bei ihr hat es die Zahnärztin aus gesundheitlichen Gründen empfohlen. Meine Kollegin hat sich aber dafür entschieden, weil ihr Gebiss sie beim Sprechen verunsichert hat. Jetzt lispelt sie allerdings. Das hätte vermieden werden können, wenn sie ihre Zahnspangenzeit im Jugendalter, gemeinsam mit den anderen Kindern, hinter sich gebracht hätte.
Danke @Hildegard für deine Antwort! Du hast so recht! Komisch, mir kam es überhaupt nicht in den Sinn, dass auch gesundheitliche Aspekte (Stichwort Karies & co.) mit Zahnschiefständen zu berücksichtigen sind! Es ist ja logisch, dass das Zähneputzen bei schiefen Zähnen wesentlich anspruchsvoller werden kann!
mahla hat geschrieben:
Mo Dez 13, 2021 12:04 am
Ja, das finde ich auch. Als Kind ist eine Zahnspange normal, für Erwachsene ist das dann schon ein großer Aufwand.
Egal wo ich nachsehe, ist der Behandlungsaufwand mehr oder weniger (abhängig von Schweregrad) der selbe und unterscheidet sich nicht all zu sehr zu einem Kind. Nur ist es wohl als Kind, wie du schon schreibst, eher "normal" mit einer Zahnspange herum zu laufen.

Allerdings habe ich, inspiriert durch Gangnams Punkt mit der (geringen) Kostenübernahme der Krankenkassen etwas weiter geforscht. (Danke im übrigen für den Hinweis!)

Was mir nämlich garnicht bewusst war, ist, dass eine kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen relativ häufig rezidiv werden kann und deshalb nach der Behandlung noch Retainer empfohlen werden (habs mal verlinkt). Bei einer Behandlung im Kindesalter ist dies wohl eher seltener der notwendig.

Uff, man kommt echt vom einen zum anderen. Allerdings kristallisiert sich für mich heraus, dass ich mich wohl auf eine kieferorthopädische Behandlung einrichte!

Sanne
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Re: Wie steht ihr zur Kieferorthopädie bei Kindern?

Beitrag von Sanne » Di Jan 10, 2023 2:37 pm

Nach meiner Meinung ist die Kieferorthopädie bei Kindern am sinnvollsten, obwohl ich es auch richtig finde, dass Zahnspangen für Erwachsene mittlerweile keine Seltenheit mehr sind. Starke Fehlstellungen können zu Beschwerden beim Kauen, Sprechen und Atmen führen, aber auch psychisch belasten sowie Zahnfleischentzündungen und Karies begünstigen. Dem sollte frühestmöglich Einhalt geboten werden. Einige KieferorthopädInnen und ZahnärztInnen haben sich auf Kinder spezialisiert. Sie erklären oder behandeln kindgerecht und überzeugen die Kinder auch von der richtigen Zahnpflege.

Ipanema
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Re: Wie steht ihr zur Kieferorthopädie bei Kindern?

Beitrag von Ipanema » So Dez 24, 2023 9:14 am

Ich würde auch sagen, dass es wichtig ist möglichst früh damit zu beginnen die Zähne zu begradigen, natürlich immer in Absprache mit den Kinder- und dem Zahnarzt bzw. den jeweiligen Ärztinnen. Im Idealfall stehen die Zähne lückenlos und gerade nebeneinander. Sie passen harmonisch in den gesamten Kiefer und in das Gesichtsbild. Allerdings hat nur jeder Zwanzigste ein perfektes Gebiss. Angeborene Zahnfehlstellungen sind dabei seltener als erworbene. Annähernd zwei Drittel sind durch äußere Faktoren bedingt! Dazu zählen bei Kindern Daumenlutschen, falsche Flaschen- und Beruhigungssauger, zu langes Nuckeln sowie frühzeitiger Milchzahnverlust (z. B. durch Karies) https://www.elternwissen.com/kindergesu ... ahnspange/ Der Engstand macht 50 Prozent aller Fehlstellungen der Zähne aus. Im Kiefer findet sich zu wenig Platz für die durchbrechenden Zähne, entweder weil der Kiefer zu klein oder aber die Zähne zu groß sind. Manche Fehlstellungen lassen sich bereits im Alter von sieben Jahren mit einer Zahnspange korrigieren. Noch früher, nämlich schon im Kindergartenalter, sollte angesetzt werden, wenn es sich um nuckelbedingte Kieferveränderungen handelt.

Eddy-99
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Re: Wie steht ihr zur Kieferorthopädie bei Kindern?

Beitrag von Eddy-99 » Sa Dez 30, 2023 8:59 pm

Ja, das stimmt schon. Desto früher man anfängt, desto besser. Bei Kindern ist es dann ja die lose Zahnspange wie bei mir früher. Sie begleitet viele Kinder und Jugendliche über einen längeren Zeitraum: die lose Zahnspange. Neben der eigentlichen Korrektur der Zähne kann sie auch das Wachstum des Kiefers unterstützen. Wichtig ist allerdings, dass die jungen Patienten die lose Spange auch regelmäßig tragen: https://www.br.de/radio/bayern2/die-los ... e-100.html

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