Apfelallergie

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Strolchi
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Apfelallergie

Beitrag von Strolchi » So Nov 29, 2020 2:43 pm

Meine Freundin leidet unter Heuschnupfen und hat eine Apfelallergie. Es ist keine Intoleranz, also Übelkeit/Bauchschmerzen sondern eine schwere allergische Reaktion, die im schlimmsten Fall zu Atemnot führt. Für mich wäre es eine große Einschränkung, wenn ich keine Äpfel mehr essen könnte, besonders jetzt im Winter. Ich würde gerne eine Alternative für sie finden. Gibt es vielleicht eine Art milderer Äpfel oder ähnliches?
Wie geht ihr mit sowas um?

Udo
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Re: Apfelallergie

Beitrag von Udo » Do Dez 03, 2020 9:40 pm

Äpfel sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie enthalten viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und fast kein Fett. Da Äpfel zu 85 Prozent aus Wasser bestehen, sind sie zudem kalorienarm.
Etwa vier Millionen Menschen in Deutschland reagieren allergisch auf viele Äpfel. Allerdings nicht auf alle. Besonders alte Apfelsorten werden als gut verträglich eingestuft. Diese Sorten haben einen hohen Polyphenolgehalt. Als gut verträglich gilt auch der Santana, eine neue niederländische Züchtung. https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... el344.html
Noch etwas: Das Hauptallergen des Apfels heißt "Mal d1". Je länger ein Apfel lagert, desto höher ist der Allergengehalt.

Zimmermann
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Re: Apfelallergie

Beitrag von Zimmermann » Di Jan 19, 2021 12:39 pm

Ich schließe mich meinem Vorredner an. Auch für mich gehören Äpfel zu den größten Geschenken der Natur. Ich vermag mir kaum vorzustellen, dass ich gänzlich auf Äpfel verzichten müsste. Aber auch Allergiker müssen niemals ganz verzichten, denn durch die Zubereitung, z.B. als Apfelmus, können die auslösenden Allergene verringert werden. Es gibt aber auch Allergikerfreundlichen Apfelsorten. Wenn man weiß, welche das sind, pflanzt man sich am besten einen eigenen Apfelbaum in den Garten. Der ist nicht nur eine ästhetische Bereicherung sondern eine Gesundheitsquelle dazu. Wer sich genauer über den Anbau von Allergikerfreundlichen Apfelsorten informieren will, kann sich bei RP einloggen und mehr über die Zucht dieser Apfelsorten im Bayerischen Obstzentrum Hallbergmoos erfahren: https://www.volksfreund.de/nachrichten/ ... d-54402865
Wenn ihr nicht die Möglichkeit habt, eure Äpfel selbst anzubauen, solltet ihr euch in einem Bio-Obstladen beraten lassen. Oft haben diese Allergikerfreundliche Äpfel im Programm oder können sie bestellen.

coco
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Re: Apfelallergie

Beitrag von coco » Sa Feb 27, 2021 10:46 am

Ich wusste gar nicht, dass es eine richtige Allergie gegen Äpfel gibt und auch nicht, dass so viele Menschen das Problem haben. Das ist wirklich erstaunlich.
Woran kann man eigentlich erkennen, dass man eine Apfelallergie hat? Ich meine, bevor es richtig schlimm wird. Gibt es typische Zeichen?

Domino
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Re: Apfelallergie

Beitrag von Domino » Fr Mär 05, 2021 10:27 pm

Eine Apfelallergie zeigt Symptome beim Verzehr von Äpfeln, wie Brennen auf Zunge und auch im Rachenraum, Schluckbeschwerden und Bläschen im und um den Mund. Außerdem können die Lippen und die Zunge anschwellen, was sehr unangenehm ist.
Eine Apfelallergie tritt oft als Kreuzallergie auf. Deshalb sollten Birkenpollenallergiker besonders auf der Hut sein. Reagiert der Körper auf gewisse Eiweißstoffe aus Pollen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er früher oder später beim Genuss von Äpfeln Beschwerden entwickelt. Auch wer bereits auf Kiwis allergisch reagiert, kann ebenso schnell eine Apfelallergie bekommen.

Strolchi
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Re: Apfelallergie

Beitrag von Strolchi » So Mär 07, 2021 9:26 pm

THX für die Antworten und besonders die informativen Erklärungen! Für mich klingt das alles so, als ob meine Freundin eine Kreuzallergie zu Äpfeln entwickelt hat. Unter Heuschnupfen leidet sie schon während ihrer Kindheit. Da ist das sehr gut möglich, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich werde ihr raten, erst einmal auf Äpfel zu verzichten du dann so schnell wie möglich mit ihrem Allerologen zu sprechen.

Tusnelda
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Re: Apfelallergie

Beitrag von Tusnelda » Di Mär 09, 2021 9:25 pm

Wenn deine Freundin allergisch ist, aber trotzdem gerne Äpfel isst, könnte sie es mit Apfelmus oder –kompott versuchen. Viele Allergiker vertragen auch frisch geerntete Äpfel besser als Früchte, die lange Zeit gelagert worden sind. Was viele nicht wissen: es gibt durchaus Apfelsorten, die von Allergikern vertragen werden. Dazu gehören z.B. Berlepsch, Boskoop, Rubinette, Santana und Wellant. Es ist allerdings notwendig, dass jeder Allergiker für sich testet, welche Apfelsorten er verträgt. Mehr unter https://www.gabot.de/ansicht/rlv-apfels ... 06675.html
Viele direktvermarktende Obstbaubetriebe bieten den Verbrauchern in ihren Hofläden die Möglichkeit an, die Apfelsorten zu probieren.

Opal 2o2o
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Re: Apfelallergie

Beitrag von Opal 2o2o » Do Apr 21, 2022 9:39 pm

Darüber habe ich auch schon gelesen und es gibt doch viel mehr Betroffene, als ich für möglich gehalten habe. Mehrere Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Apfel-Allergie. Eine Studie hat gezeigt, dass sie alte Apfelsorten oft deutlich besser vertragen als neue. Doch solche Äpfel zu finden, ist gar nicht so leicht.
Mehr Gut zu wissen gibt's unter:
https://www.youtube.com/watch?v=DpY6_i_2Izc

Karsten K.
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Re: Apfelallergie

Beitrag von Karsten K. » Mi Okt 05, 2022 2:34 pm

Die Nahrungsmittelallergie durch Äpfel ist Sorten-abhängig. So sind z.B. Golden Delicious und Granny Smith stärker allergen als Boskop und Gloster (ältere Apfelsorten haben im Allgemeinen ein geringeres allergenes Potenzial). Birkenpollenallergiker reagieren meist auf grüne Äpfel stärker allergisch als auf rote. Stärker gereiftes Obst wird schlechter vertragen als schwach gereiftes. Der Hauptanteil der Allergene liegt direkt unter der Schale. Ein geschälter Apfel wird also u.U. besser vertragen.

Hildegard
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Re: Apfelallergie

Beitrag von Hildegard » So Jun 11, 2023 11:20 am

Eine Apfelallergie muss nicht den lebenslangen Verzicht auf die gesunden Früchte nach sich ziehen: Manche Sorten enthalten deutlich weniger Allergene als andere. Eine Apfelallergie kann irgendwann im Leben plötzlich auftreten und auch nach einiger Zeit wieder vollständig verschwinden. Die Ursachen für die plötzliche Überempfindlichkeit des Immunsystems sind vielfältig und können häufig nie ganz geklärt werden. Bei einer Apfelallergie handelt es sich meist um eine Unverträglichkeit eines Proteins mit dem Namen Mal-D1, das in der Schale und auch im Fruchtfleisch vorkommt. Die Abwehrreaktion des Körpers wird in Fachkreisen auch als orales Allergiesyndrom bezeichnet. https://www.mein-schoener-garten.de/lif ... ergie-3331 gibt Empfehlungen zu Apfelsorten und zur Zubereitung von Äpfeln zum bedenkenlosen Genuss, denn für Apfelallergiker, die empfindlich auf das Mal-D1-Protein reagieren, ist der Verzehr von gekochten Äpfeln oder Apfelprodukten wie eingekochtem Apfelmus oder Apfelkuchen unbedenklich, da der Eiweißbaustein beim Kochen zerfällt.

Karsten K.
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Re: Apfelallergie

Beitrag von Karsten K. » Mo Jun 12, 2023 5:50 pm

Danke für den Artikel und die genaueren Angaben zu den Apfelsorten. Völlig neu war mir, dass Viele auch nur auf die Apfelschalen allergisch reagieren und das Problem einfach durch Schälen gelöst werden kann. Leider sind aber die meisten Apfelallergiker zu ihrem Pech doppeltbelastet. Sie haben oder entwickeln mit der Zeit auch eine Pollenallergie gegen Frühblüher und somit die sogenannte Kreuzallergie.

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