Tipps für Angehörige von Krebspatienten

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Vitali
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Tipps für Angehörige von Krebspatienten

Beitrag von Vitali » Sa Apr 01, 2023 9:14 am

Bis 2040 rechnen Wissenschaftler damit, dass sich die Zahl der Krebsfälle nahezu verdoppelt. Das ist nicht nur für den Patienten selbst ein harter Schlag. Die Diagnose Krebs betrifft auch die Angehörigen und kann ihr Leben ziemlich auf den Kopf stellen. Deshalb benötigen sie ebenfalls oft Hilfe und Unterstützung.
https://www.vital.de/gesundheit/diagnos ... -7878.html
Während der Patient selbst die Auswirkungen der Krebserkrankung und der Therapien ganz direkt spürt, stehen Sie als Angehöriger als Beobachter daneben. Sie sehen die körperlichen Veränderungen wie Haarausfall oder Hautveränderungen und erleben die Auswirkungen wie Erschöpfung, ein schlechtes Gedächtnis oder Stimmungsschwankungen.

Speciella
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Re: Tipps für Angehörige von Krebspatienten

Beitrag von Speciella » Mo Apr 03, 2023 8:45 am

Ich hab das mit meinem Onkel erlebt. Da waren wir alle natürlich um ihn besorgt, aber mir hat besonders meine Cousine leidgetan. Manchmal war er so schlecht gelaunt, dass er sie wie ein Dienstmädchen behandelt, schon ziemlich gemein. Ich find es ganz schön schwer damit umzugehen.

Rehlein
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Re: Tipps für Angehörige von Krebspatienten

Beitrag von Rehlein » Mo Apr 03, 2023 11:53 am

Da möchte ich echt nicht tauschen. Die Angehörigen können nicht viel machen außer trösten und dazu kommt noch, dass immer den Infos hinterher laufen müssen und die medizinischen Zusammenhänge manchmal gar nicht verstehen, weil sie nur Fetzen von Infos bekommen. Ich habe das schon mit einer anderen Krankheit erlebt. Das ist echt ätzend.

Siri
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Re: Tipps für Angehörige von Krebspatienten

Beitrag von Siri » Fr Mai 05, 2023 9:15 am

Das ist echt ein Teufelskreis. Als Krebserkrankte mache ich mir immer Sorgen um meine Familie und meine Freunde. Sie sollen trotzdem ein normales Leben führen können, auch mal ausgelassen feiern und lachen. Deshalb behalte ich viel für mich und versuche tapfer zu sein. Die Angehörigen scheinen sich aber umso mehr Sorgen zu machen, umso weniger sie wissen. Auf diese Art versuchen wir gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen und tun uns damit nichts Gutes.

Mac
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Re: Tipps für Angehörige von Krebspatienten

Beitrag von Mac » Fr Mai 05, 2023 9:49 am

Für mich hört sich das an, als würdest du auch Krebs haben?!
Ich bin jedenfalls auch froh, dass bei mir zuhause alle gesund sind.

Sabrina23
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Re: Tipps für Angehörige von Krebspatienten

Beitrag von Sabrina23 » Fr Mai 05, 2023 4:59 pm

Die Diagnose Krebst ist immer traumatisch für die ganze Familie. Zum Glück gibt es Spezialisten, die Psychoonkologen, die für die psychische Versorgung und Betreuung von Krebspatienten und ihren Angehörigen zuständig sind. Erste Ansprechpartner sind in der Regel die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal im Krankenhaus oder Krebszentrum, die zumindest Kontaktadressen zu Krebsberatungsstellen geben können.

tyrrhene
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Re: Tipps für Angehörige von Krebspatienten

Beitrag von tyrrhene » So Mai 07, 2023 8:36 pm

Vielen Dank für dieses wirklich wichtige Thema. Wenn ich das so lese, habe ich wirklich Mitgefühl. Ich glaube auch, dass Selbsthilfegruppen die beste Unterstützung bieten. Sie geben Rückhalt für die Betroffenen und vereinen viel Wissen und Erfahrungen mit den offiziellen Stellen wie Kassen und Behörden. Die Ärzte haben meistens nicht mehr Zeit als ein paar Minuten und können gar nicht auf Einzelheiten eingehen.

Theo!
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Re: Tipps für Angehörige von Krebspatienten

Beitrag von Theo! » Do Mai 11, 2023 11:56 am

als damals meine zweite großmutter krebs bekommen hat, war ich noch zu klein um alles mitzukriegen. aber was ich schon gemerkt hatte war, dass einfach alles durcheinander gekommen ist und auch, dass mein großvater sich ganz schön verändert hat, als seine frau krank wurde. meine mutter und meine tante haben sich dann da um den ganzen haushalt gekümmert und auch um den papierkram. eigentlich ist das leben von mindestens 3 familien völlig durcheinander geraten.

Erin
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Re: Tipps für Angehörige von Krebspatienten

Beitrag von Erin » So Mai 14, 2023 12:04 pm

Eine Krebsdiagnose ist für Patient*innen und ihre Angehörigen ein Schlag, der den Alltag und die Lebensplanung völlig verändert. Trauer und Sorge mischen sich mit Hilflosigkeit oder sogar Wut. Anfangs verleugnen vor allem Angehörige oft die neue Realität. Zu groß ist die Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren, zu überwältigend sind die Informationsflut und unlösbar erscheinenden Probleme. Mitgefühl ist in einer solchen Situation wichtig. Während an Krebs erkrankte Menschen laufend in diagnostische und therapeutische Abläufe eingebunden sind, kommen sich Angehörige oft überflüssig vor. Doch das Gegenteil ist richtig: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-i ... erige.html Vertraute Gesichter sind für Patient*innen in jeder Phase der Erkrankung eine enorme Stütze. Krebspatient*innen erfahren die Auswirkungen des Tumors und der Therapie ganz direkt. Zu Schmerzen, Übelkeit, Haarausfall oder Hautirritationen kommen häufig Erschöpfungszustände und Gedächtnisstörungen. Ihre Gedanken kreisen um existenzielle Themen. Viele Patient*innen reagieren auf die hohe Belastung mit Verhaltensänderungen, die Angehörige anfänglich nur schwer einordnen können. Dabei sind Stimmungsschwankungen, Aggressionen, erhöhte Empfindsamkeit oder auch sozialer Rückzug Ausdruck großer Unsicherheit und zeigen, wie schwer es ist, die Diagnose zu verarbeiten.

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