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cassy
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Beitrag von cassy » Mi Aug 19, 2009 12:54 am

Danke dir noch Mal 1000x - ich habe jetzt wieder Unizink geholt und wir nehmen das jetzt wieder alle (ich wegen Haut und Allergien). Man merkt da schon nach ein paar Wochen, das es ganz anders wirkt. Der KA hält das auch für eine gute Idee. Wir sind jetzt irgentwie entspannter und konnten die Ferien auch mal richtig genießen!

Petermann
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Beitrag von Petermann » Mo Okt 05, 2009 12:14 am

Als betroffener kann ich nur sagen wie ich jetzt lebe und wie es mir damit geht: ich lebe ohne Fernseher(Reizüberflutung), Fahre alle Strecken innerstädtisch mit dem Fahrrad, Mache drei Mal die Woche Sport, esse kein Fleisch, Fisch und trinke keine Milch, rauche nicht und trinke keinen Alkohol, habe gelernt nein zu sagen und akzeptiere das ich mehr Energie habe als andere Menschen meines Alters. Ich schlafe 7- 8 Stunden und achte auf Stressoren. Ich komme gut ohne den ganzen Chemie-Kram klar.
Die Gesamtheit des Lebenswandels muß bei mir stimmen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Grünling
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Beitrag von Grünling » Mo Nov 30, 2009 10:00 am

Regelmäßier Sport ist wichtig bei AD(H)S. Eine gute Tagesstruktur kann helfen die Energien nicht zu unterdrücken sondern zu leiten. Bevor Ritalin und co. gegeben werden sollte die Ernährung umgestellt werden. Weniger Zucker, weniger Fleisch, kein Koffein.....

Pitti
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Beitrag von Pitti » Do Dez 24, 2009 3:54 pm

Wie kann man denn eigentlich ADS oder ADHS erkennen? Gibt es da irgendwelche Merkmale? Was misst der Arzt? Kann der AD(H)S irgendwie bestimmen? Oder gibt es bestrimmte Regeln?
Ich glaube oft wird von ADS gesprochen, wenn es nur Stress oder Nervösität ist. Kann mann überhaupt genau feststellen, ob es AD(H)S ist oder ist es immer nur auf Verdacht?

jasmin
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Beitrag von jasmin » Sa Dez 26, 2009 12:50 pm

Um eine eindeutige Diagnose zu stellen, sollte ein Facharzt, am Besten ein Kinderpsychiater konsultiert werden. Neben EEG, IQ- und Bluttet wird eine umfangreiche Befragung zur Entwicklung und allen Hintergrunddaten des betroffenen Kindes durchgeführt. Außer mit den Eltern sprechen Fachärzte auch mit Lehrer/innen bzw. Erzieher/innen der Kinder.

Anna.80
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Beitrag von Anna.80 » Di Jan 19, 2010 11:38 am

Wie ist es bei Erwachsenen? Wer stellt da eine Diagnose? Zumal sich die Symptome
mit den Jahren verringern.

jasmin
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Beitrag von jasmin » So Jan 31, 2010 2:52 pm

Leider weiß ich darüber auch nicht Bescheid, da ich bisher nur mit Kindern zu tun hatte, die unter ADS leiden. Ich nehme aber an, dass der HA der erste Ansprechpartner ist und dann an Neurologen oder Psychiater verweist um die Diagnose zu überprüfen. Jedenfalls würde ich mich zuerts an den HA wenden.

birgitta
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Re: ADS

Beitrag von birgitta » So Dez 20, 2020 10:00 am

Entschuldigt bitte, dass ich mich jetzt noch in diese Diskussion einmische. Ich habe das Thema erst jetzt gesehen. Betroffen bin ich zwar nicht, ich kenne solche Diskussionen allerdings aus dem Bekanntenkreis. Zunächst glaube ich, das ADS im Erwachsenenalter selten diagnostiziert wird, weil es die Symptomatik noch gar nicht lang genug gibt. Ob es wirklich eine Zunahme der Fälle gibt oder es daran liegt, dass die Lebensbedingungen nicht kindgerecht sind, kann ich nicht sagen. Da sind sich auch alle uneinig.
Ich fände es aber interessant zu erfahren, wie sich das in den betroffenen Familien weiterentwickelt hat. Vielleicht besucht ihr das Forum noch und habt Lust etwas darüber zu schreiben …

imhotep
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Re: ADS

Beitrag von imhotep » Mi Dez 23, 2020 12:43 pm

Mich würde ebenfalls interessieren, wie sich das in den betroffenen Familien weiterentwickelt hat. Das Thema ADS interessiert mich seit Kurzem, da es in unserer Familie ein Fall aufgetreten ist. Es handelt sich um ein Kind, das gerade zur Schule gekommen ist. Obwohl sich die Familie durch eine gesunde und entspannte Lebensführung auszeichnet und das Kind immer als besonders intelligent und aufgeweckt erschien, hat es in der Schule Schwierigkeiten sich zu konzentrieren und stört sogar die anderen Kinder beim Lernen, wie die Klassenlehrerin es nannte. Diese hat auch die Diagnose ADS ins Spiel gebracht. Jetzt stellen sich die Eltern die Frage, ob therapeutische Maßnahmen in die Wege geleitet werden müssen und welche dann geeignet sind.

cassy
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Re: ADS

Beitrag von cassy » Sa Dez 26, 2020 11:24 am

Hallo imhotep, ja in komme noch ab und zu auf das Forum Was du da schilderst, haben wir auch so ähnlich erlebt. Vor über 10 Jahren war mein Sohn ein richtiger Zappelphillip und hatte ständig Ärger in der Schule. Unser KA hat das alles nicht so ernst genommen und nur gemeint, dass ich mich beruhigen sollte, weil sich die Unruhe auch auf die Kinder auswirkt. Ich war dann bei einer Beratungsstelle. Das war ganz gut. Es gibt viel im Bereich Ernährung, was man machen kann und auch Bewegung ist wichtig. Mein Sohn ist seitdem Mitglied in einem Sportverein und irgentwie entspannter. Wenn die betroffene Familie schon eine gesunde Lebensführung hat, werden sie ja auf Ernährung und Sport achten. Der nächste wichtige Punkt ist ein Tagesablauf, der genau eingehalten werden sollten. Dazu gehören Essens, Schlafens- und Lernzeiten, die man miteinander aushandeln muss und die das Kind auch verstehen sollte. Ganz wichtig ist, dass es nur begrenzte Zeiten für Computer, Spielekonsole oder TV gibt und es immer eine Stunde ohne Medien vor dem Schlafengehen gibt.
Du solltest deiner Familie eine Beratungsstelle empfehlen, damit sie dort alles nachfragen können. Mich hat das damals sehr beruhigt und das hat, glaube ich, auch meinem Sohn geholfen.

imhotep
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Re: ADS

Beitrag von imhotep » Mo Jan 18, 2021 4:31 pm

Vielen Dank Cassy für deine rasche Antwort und die ausführliche Beschreibung!
Die Diagnose ADS ist wohl immer etwas vage. Da muss man sich selbständig um Informationen bemühen. Im Großen und Ganzen empfiehlst du das, was wir schon aus dem Gefühl heraus dachten. Den Tagesablauf zu präzisieren ist aber nochmal ein wertvoller Tipp, der auf jeden Fall aufgegriffen wird.

Niko
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Re: ADS

Beitrag von Niko » Fr Jun 18, 2021 1:25 pm

Stimmt! Sport spielt gerade bei dieser Erkrankung eine sehr sehr große Rolle. Das gilt nicht nur bei Kindern und bei Erwachsenen, sondern ganz besonders für Jugendliche. In der Zeit werden die Weichen gestellt und man lernt eigene Lösungsstrategien zu entwickeln. Ob das der Griff zu Tabletten ist oder ein individuelles Bewegungsprogramm, das für inneren Ausgleich sorgt, wird in diesem Alter entschieden.

dariusz
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Re: ADS

Beitrag von dariusz » Sa Sep 04, 2021 11:32 am

ja find ich auch, sehr gute beiträge – kommt nur bei den betroffenen nicht immer gut an. ein kumpel von mir bekommt schon seit seiner kindheit ritalin, will sich aber auch nicht wirklich bewegen und hat noch dazu einen beruf gelernt bei dem er den ganzen tag am keyboard sitzt. er macht zwar kraftsport, aber das kenne ich selbst. da baust du eher noch stress auf als ab. :lol:

Niko
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Re: ADS

Beitrag von Niko » Sa Sep 11, 2021 1:42 pm

Das find ich auch! :D Ausdauersport ist bei diesem Syndrom sehr wichtig, weil er zusätzlich zu den physischen Vorteilen, auch hilft, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Muskelaufbau ist immer gut für die Gesundheit tatsächlich, wird aber bei ADS nicht ausreichen. Im Umgang mit dem Rechner sollte man alle 50 Minuten eine 10-minütige Bewegungspause machen, am besten der frischen Luft.

dariusz
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Re: ADS

Beitrag von dariusz » So Okt 03, 2021 11:25 pm

ich habs ihm gesagt, aber er hat sich seit der kindheit daran gewöhnt, die tabletten zu nehmen. da macht ihn schon der gedanke nervös, dass er auf die tabletten verzichten soll.
daran kann man aber auch sehen, dass man kindern sowas gar nicht erst beibringen sollte.
noch was ist mir bei meinem kumpel aufgefallen. er bewegt sich irgendwie nicht gern, ist auch ein bisschen schwabbelig. er findet muskeltraining zwar gut und wollte in unserer clique mitmachen, aber seit dem versetzt er uns ständig.
hat das eigentlich auch mit ads zu tun oder ist das ein anderes thema?

Niko
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Re: ADS

Beitrag von Niko » Mo Nov 29, 2021 12:53 pm

Hallo Dariusz :lol: über die Ursachen und wie sie sich gegenseitig bedingen, kann ich dir nichts Kompetentes sagen. Ich weiß aber, dass Erwachsene mit ADS/ADHS ständig unter großer innerer Unruhe und Anspannung stehen. Deshalb ist jede Bewegung, die dem Stressabbau dient, gut. Ausdauersportarten sind, wie schon gesagt, besonders geeignet. Weil es den Betroffenen schwer fällt sich zu konzentrieren und sie sich gern ablenken lassen, sollten die Gruppen, in denen die Aktivität stattfinden, eine übersichtliche Größe haben.

Ipanema
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Re: ADS

Beitrag von Ipanema » Fr Dez 24, 2021 12:58 pm

Bei ADS gilt prinzipiell, dass jeder Sport besser ist als kein Sport. Kinderärzten zufolge sind die Sportarten besonders geeignet, die Bewegungsabläufe und die Koordination trainieren. Ballsportarten stehen ganz oben auf der Liste. Aber auch zum Beispiel Klettern oder Judo sind besonders gut geeignet bei ADS, weil sie zusätzlich die Konzentrationsfähigkeit fördern. Vorsichtig sein, sollte man mit chaotischen Zuständen im Training, die die Sinne überreizen können. Das führt zu Stress und verstärkt das Syndrom.

luna21
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Re: ADS

Beitrag von luna21 » Mo Feb 28, 2022 6:24 pm

Das Thema finde ich sehr interessant. Nicht selten wird bei hyperaktiven oder impulsiven Kindern vorschnell die Diagnosie ADHS erstellt. Selbst Kinderärzte oder Psychologen können ADHS nicht immer zweifelsfrei erkennen. In diesem Interview von Peter Schipek und dem Facharzt Dr. Terje Neraal werden die Probleme bei der Diagnose von ADHS erläutert und Tipps für Eltern für einen verantwortlichen Umgang damit gegeben: https://www.philognosie.net/denken-lern ... -interview
ADHS stellt eine am Verhalten, also am Beobachtbaren bemessene Oberflächen-Diagnose dar, die die naheliegenden Fragen übergeht, nämlich: Welche Probleme und Belastungen lenken die Aufmerksamkeit des Kindes ab, welche inneren Spannungen werden durch die motorische Unruhe abgeführt, und woher kommt das schnelle Reagieren auf äußere Reize oder Provokationen?

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Re: ADS

Beitrag von kira » Mi Mär 02, 2022 10:43 pm

ADS ist aber wohl ein großer unterschied, ob es sich um kinder handelt oder um erwachsene. Kinder waren doch schon immer mal unaufmerksam und zappelig. Man muss sie bschützen vor zu vielen ablenkungen und stress. Erwachsene merken deutlicher, dass etwas nicht stimmt und sie müssen sich selbst schützen. meditation hat einen großen einfluss auf die gesundheit, besonders wenn es um stress geht. im ayurveda gehören verschiedene meditationstechniken zur grund-methodik dazu, die sich zum teil gut erlernen lassen und eine theapie ganz ohne nebenwirkungen bedeuten.
kira
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Re: ADS

Beitrag von caroline » So Jun 12, 2022 10:52 pm

Das Problem habe ich auch schon beobachtet, bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen. Bei Kindern ist es oft die falsche Tagesplanung, die zum ADS führt. Da finde ich es besser Veränderungen durchzuführen als Tabletten zu verabreichen. Bei Erwachsenen ist das eine andere Sache. Bevor man beruflich den Anschluss verliert, ist es vielleicht notwendig zu Tabletten zu greifen.

Tusnelda
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Re: ADS

Beitrag von Tusnelda » Mi Jun 15, 2022 9:28 pm

ADHS/ADS, der Mangel an Ausdauer bei Beschäftigungen, die kognitiven Einsatz verlangen, beginnt in der Regel vor dem 7. Lebensjahr. Erwachsene, die darunter leiden, sollten also Erfahrung mit ihrer desorganisierten, mangelhaft regulierten und überschießenden Aktivität haben und auch beruflich darauf eingestellt sein. Ich stimme dir zu, dass bei Kindern Veränderungen in der Tagesplanung, psychotherapeutische Unterstützung und vor allem mehr Bewegung die beste Therapie sind. Nur wenn die psychotherapeutischen Interventionen nicht ausreichen, darf zusätzlich psychopharmakologisch behandelt werden.

Eddy-99
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Re: ADS

Beitrag von Eddy-99 » Mo Feb 20, 2023 4:34 pm

Großartige Hinweise, echt Spitze und eure Linktips finde ich auch hammermäßig. Schade eigentlich, dass da in meiner Kindheit noch nicht so viel bekannt war. Früher war das eher so, dass die Kinder mit ADS irgendwie als Störer gesehen und durften nicht immer mit den „braven“ Kindern spielen. Als ob sie selbst Schuld wären.

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