Versch. Symptome

MonaLaBeouf
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Versch. Symptome

Beitrag von MonaLaBeouf » Mi Jun 17, 2009 4:35 pm

Hallo,

ich habe derzeit ein Problem. Vielleicht mache ich mir das auch nur selber, aber um das herauszufinden müsste ich erstmal darüber schreiben. Am 12. Mai ist mein Vater gestorben (also vor knapp 4 wochen) und seitdem war ich immer sehr tapfer und habe die trauer meist runtergeschluckt und versucht mein Leben normal weiterzuleben. Habe meine Schule jetzt erfolgreich abgeschlossen mit Fachabi und beginne bald eine Ausbildung. Bin 20 Jahre jung. Vor ca. 2 Wochen hatte ich einen kleinen Magen-Darm-Virus der aber nach 2-3 Tagen wieder verschwunden war. Danach ging es mir auch wieder super. Aber in der Nacht vom 12. auf den 13.6. konnte ich nicht richtig schlafen und fing an nachzudenken über alles mögliche vor allem über Krankheiten. UNd merkte auf einmal, dass mir komisch wurde und bin aufgestanden um meiner Mutter Bescheid zu sagen. Bin dann aber umgekippt und der Blutdruck sagte auch nur 95 zu 53 oder so. Also sehr sehr niedrig und seitdem fühlte ich mich total müde/matt/Kopfschmerzen/Augenjucken generell Juckreiz am ganzen Körper. War deswegen auch schon beim Arzt und habe heute Blut abgenommen bekommen. Da ich immer noch Augenjucken habe und häufig müde bin und auch Nacken-und Schulterschmerzen sowie meist einseitge Kopfschmerzen (Druck oder Stich) habe, mache ich mir natürlich große Sorgen, dass es etwas ernsthaftes sein könnte (mein Vater hatte vor 10 Jahren Prostatakrebs und hatte seit 2007 bösartigen Lungenkrebs an dem er letztendlich ja vor kurzem gestorben ist). Mir ist auch im moment etwas übel (ohne erbrechen). Ist das alles vielleicht nur psychisch bedingt, dass ich mich jetzt erst so richtig mit der ganzen Situation auseinander setze und durch diese Angst vor Krankheiten mich so runterziehen und Schmerzen spüren lassen, die eigentlich von keiner körperlichen Bedeutung sind? Was meint ihr?

Rebecca
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Beitrag von Rebecca » Mi Jun 17, 2009 6:33 pm

"Nur psychisch" gibt es nicht. Psyche und Physis arbeiten immer innereinander - das werden auch konservative Mediziner nicht mehr wirklich bestreiten.
Was du beschreibst, ist, dass du unter großem Druck etwa 4 Wochen lang "durchgehalten" hast und alles geschafft, was man von dir erwarten könnte. Jetzt hast du eine leine Pause und dein Körper darf endlich rauslassen, was ihn belastet.
Die meisten Symptome - auch in der Kombi - klingen nach Stressreaktionen. Andere Menschen hätten wahrscheinlich sofort auf die Stressoren (Tod eines nahen Angehörigen, wahrscheinlich Trösten von anderen Angehörigen, Beerdigung, Abschlussprüfung, Beginn eines neuen Lebensabschnitts) reagiert, z.B. mit Verspannungen des Nackens und folgenden Kopfschmerzen, Magenproblemen und/oder Schlaflosigkeit. Dass du dies alles bis zum "passenden" Moment aufgeschoben hast, spricht für große Charakterstärke. Aber irgendwann ist nun mal Schluss.
Bevor du nun ernsthaft psychosomatisch erkrankst oder eine (irreale) Angst vor Krankheiten aufbaust, solltest du 2 Dinge tun:
- dich deinem HA anvertrauen, ihn alle Untersuchungen machen lassen, die er/sie für nötig hält, seinen/ihren Anweisungen folgen - und darauf vertrauen, dass er/sie sein/ihr Handwerk versteht (oder den HA wechseln, wenn deine/r nix taugt)
- mal richtig ausspannen, etwas Schönes erleben, dich pflegen - und ruhig auch mal richtig abheulen!
Auf alle Fälle aber, ist es gut, dass du auf deinen Körper hörst und die Symptome ernst nimmst. Auch das zeugt von charakterlicher Stärke und Reife.

Ich wünsche dir gute Besserung, viele sonnige Tage und einen Super-Start in die Ausbildung! Rebecca

MonaLaBeouf
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Beitrag von MonaLaBeouf » Do Jun 18, 2009 9:58 pm

Hallo Rebecca,

danke für die Antwort.
Ich bekomme morgen die Ergebnisse der Blutuntersuchung. Mein Arzt hat zunächst einmal den Verdacht einer Schilddrüsenüberfunktion (dadurch evtl schwankender Blutdruck). Ich habe jedoch seit heute den Verdacht, dass ich die Weisheitszähne bekomme bzw die anfangen zu drücken. Habe ganz leichte Ohrenschmerzen (vor allem links) und auch einen leichten Druck im Kiefer sowie den hinteren Backenzähnen (beidseitig aber vor allem links halt). Habe gelesen, dass diese Probleme auch Verspannungen in Nacken,Arme und Schulter bereiten können (die ich ja auch habe). Wenn die Blutuntersuchung morgen nichts auffälliges ergibt, habe ich heute schon für Dienstag einen Zahnarzttermin gemacht. Um das auch abzuklären.

MonaLaBeouf
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Beitrag von MonaLaBeouf » So Jun 21, 2009 2:16 pm

So habe am Freitag meine Blutwerte bekommen. Ich habe leicht erhöhte Leukozyten und auch ein Schilddrüsenwert ist leicht erhöht. Jedoch spricht dies eher für eine Schilddrüsenunterfunktion. Der hohe Blutdruck spricht jedoch eher für eine Überfunktion. Allerdings kann der hohe Blutdruck auch einfach von der Aufregung beim Arzt sein. Deshalb soll ich jetzt diese Woche von DO auf FR ein Langzeitblutdruckmessgerät tragen, um zu schauen, ob die Werte zuhause wirklich im Normalbereich liegen. Ich muss auch zum Radiologen noch um die Schilddrüse überprüfen zu lassen (evtl ist da ja was, denn meine Mutter hatte da auch mal Probleme mit und ihr mussten sie die Schilddrüse entfernen). Andererseits habe ich im Moment auch ein leichtes Ziehen in der Schulter und auch im linken Rippenbereich was mit dem Gefühl alle paar Minuten Luftholen zu müssen einhergeht. Natürlich habe ich Angst, dass evtl was mit dem Herz ist, aber das tut nicht wirklich weh, sondern ist einfach nur ein unangenehmes Gefühl. Ich glaube, um meinen inneren Frieden wiederzufinden muss ich wirklich alles abchecken lassen. Ich kann nachts SEHR schlecht einschlafen trotz starker Müdigkeit aber ich konzentrier mich dann immer auf die kleinen Wehwehchen und dann türmen sich wieder die Gedanken und die Angst so auf, sodass ich fast 4 Stunden brauch um einzuschlafen.
Ich werde Dienstag zum Zahnarzt gehen und DO und FR dieses Gerät tragen. Dann die Woche wohl mal zum Radiologen und Kardiologen (um ne Herzsache auch auszuschließen). Und evlt auch mal zum Orthopäden, um eine mögliche Fehlstellung vllt abchecken zu lassen. Sollte körperlich wirklich alles soweit in Ordnung sein, muss ich wohl mal drüber nachdenken einen Psychologen aufzusuchen, um meine Ängste und Gedanken in den Griff zu bekommen.

Rebecca
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Beitrag von Rebecca » So Jun 21, 2009 3:40 pm

Hallo Mona, du scheinst ja wirklich sehr konsequent und gut organisiert zu sein. Ich finde deine Vorgehensweise total richtig - und dein HA wohl auch! Ab und zu sollte sowieso Jede/r mal einen gründlichen Gesundheitscheck machen lassen - und die Zeit vor Ausbildungsbeginn bietet sich da besonders an.
Die Schilddrüse kann sehr gut die Ursache für die meisten Beschwerden sein und eine Fehlfunktion bewirkt auch depressive Verstimmungen. Was mich beunruhigt hat, als ich deinen Beitrag gelesen hab, waren die Schlafstörungen und "Angstzustände". Darüber solltest du mit einem psychologisch ausgerichteten Neurologe/in reden. Zumindest könnte er/sie dir ein (homöopathisches) Schlafmittel verschreiben, damit sich dein Körper regenerieren kann. Vielleicht verschreibt er/sie auch einige psychotherapeutische Sitzungen, die - durch den Todesfall - von der Kasse bezahlt werden.
Ich wünsche dir einen entspannten Abend und guten Schlaf!

Niko
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von Niko » Mo Aug 26, 2019 1:25 pm

Hätte mich ja mal interessiert, ob es wirklich die Schilddrüse war, aber ich glaub die Patientin ist gar nicht mehr hier im Forum, oder?
Ich hab von einigen Kunden auch schon von solchen Problemen gehört, anfällig für Magen-Darm-Virus, Schwindelgefühle, Kopfschmerzen. Da weiß man oft gar nicht, was man sagen soll. :?

Judith
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von Judith » Mo Okt 21, 2019 12:15 am

Gerade, wenn man unter einem Konvolut an Symptomen leidet, die sich nur schwer zuordnen lassen, sollte man immer auch die Schilddrüse in Betracht ziehen.
Leider ist es auch oft so, dass man bis zum Alter gar keine Probleme mit der Schilddrüse hatte, sie dann aber völlig unerwartet auftreten bzw. sich rasend schnell intensivieren. Dann übersieht man die Möglichkeit schnell.
In meinem Bekanntenkreis haben einige Schilddrüsenprobleme und alle waren davon überrascht.

dariusz
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von dariusz » Mo Feb 03, 2020 1:20 am

das stimmt – probleme mit der schilddrüse sind echt weit verbreitet und schwer zu identifizieren. ich kenne sogar einige bei denen in den letzten jahren hashimoto festgestellt wurde. die waren ziemlich überrascht, aber das lässt sich gut behandeln.
wenn du solche symptome wie extreme müdigkeit, konzentrationsstörungen, kopfschmerzen, verstopfung, erhöhte infektanfälligkeit usw. hast, kann das gut ein hinweis auf hashimoto oder anderen schilddrüsenerkrankungen sein.
beim schilddrüsenzentrum köln e.V. findet ihr so ziemlich alles zu dem thema:
https://schilddruesenzentrum-koeln.de/w ... hilddruese
da haben sich erfahrene und spezialisierte kölner ärzte aus verschiedenen fachrichtungen zusammengeschlossen und informieren z.b. betroffene. das sollte man sich genauer ansehen, wenn man solche probleme hat.

esperanza
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von esperanza » Mo Feb 10, 2020 3:12 pm

Die Beiträge sind sehr interessant. Ich hatte nicht gedacht, dass die Schilddrüse solche unterschiedlichen Symptome verursachen kann. Viele davon habe ich ebenfalls und weiß nicht woher sie kommen. Mein HA meinte auch, dass ich die Schilddrüse mal testen lassen sollte. Das werde ich dann jetzt tun, nachdem schon ausgeschlossen ist, dass es sich um Mangelerscheinungen oder Diabetes handelt. Eigentlich fände ich es gut, wenn es Schilddrüsenprobleme wären. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die meist gut zu behandeln. Jedenfalls besser als Krebs oder ähnliches.

Judith
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von Judith » Di Mär 03, 2020 2:26 pm

Es macht auf jeden Fall immer Sinn die Schilddrüse regelmäßig untersuchen zu lassen, insbesondere wenn man die Lebensmitte überschritten hat. Bei vielen machen sich zwar die ersten Symptome bereits in jungen Jahren bemerkbar, aber sie sind eher physisch und werden nicht sonderlich beachtet. In meinem Bekanntenkreis waren einige völlig überrascht von der Diagnose Schilddrüsenfehlfunktion. Sie hatten das nicht im geringsten erwartet.

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Re: Versch. Symptome

Beitrag von esperanza » Fr Apr 03, 2020 9:18 pm

Danke für deine Antwort! :) Ich hoffe, es ist okay, wenn ich den Thread hier so belege, aber mein Thema ist genauso – verschiedene Symptome!
Mein HA hatte verschiedene Tests der Schilddrüse veranlasst und ich habe auch eine Fehlfunktion und nehme jetzt L-Tyrox dagegen ein. Meine Stimmung ist irgendwie ein bisschen besser. Aber, obwohl der HA meinte, dass es sich schnell bessern würde, hat die Müdigkeit nicht nachgelassen. Auch die blauen und Finger, sobald es kälter wird oder ich länger etwas Kaltes anfasse, haben sich nicht verändert. Vielleicht muss ich geduldiger werden! Allerdings habe ich das Gefühl, dass es schlimmer wird. In letzter Zeit habe ich dauernd Schmerzen in verschiedenen Gelenken. Letzte Woche war ich wegen Karpaltunnelsyndrom krank geschrieben. Diese Woche sind meine Fußknöchel plötzlich wie verstaucht. So etwas hatte ich noch nie vorher. Ich komme mir schon vor wie ein Hypochonder. Aber ich habe das Gefühl, dass ich immer schwächer werde.

anne
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von anne » So Apr 05, 2020 11:30 am

:D Das ist völlig okay! Du leidest wirklich unter vielen verschiedenen Symptomen. Ich kann mir da jetzt auch keinen Reim darauf machen.
Sicher hat dein Arzt schon an Hashimoto gedacht, oder?!
Die Gelenkbeschwerden sprechen eher für Rheuma.
Dein Raynaud-Syndrom kann auch auf sich ganz unterschiedliche Systemerkrankungen hinweisen.
Aber das ist das weite Feld der Autoimmunerkrankungen.
Ich hoffe dein HA geht den verschiedenen Symptomen nach und konsultiert Fachärzte.

Ich wünsche dir erstmal gute Besserung! :P

Judith
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von Judith » So Apr 05, 2020 2:56 pm

Völlig okay! Es tut mir wirklich Leid, wenn ich das so lese und ich wünsche die ebenfalls zunächst mal gute Besserung.
Inhaltlich kann ich dir nicht weiterhelfen. Ich denke du musst abwarten, wie die Schilddrüse auf das Arzneimittel reagiert. Hashimoto könnte eine Erklärung für die meisten Symptome sein. Aber man muss wohl mit drei Monaten rechnen bis das Arzneimittel Wirkung zeigt.
Mit Rheuma kenne ich mich zu wenig aus. Allerdings habe ich auch schon gelesen, dass es dabei sehr verschiedene Symptome gibt.

esperanza
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von esperanza » Do Jul 16, 2020 2:04 pm

Danke für eure Ideen und eure Anteilnahme! :)
Ich hatte gehofft, dass es mir nach meinem Sommerurlaub etwas besser geht. Die Gelenkschmerzen haben auch nachgelassen und seit es warm ist, habe ich auch keine blauen Finger mehr. Leider ist die Müdigkeit aber geblieben. Selbst im Urlaub, auf den ich mich so gefreut hatte, habe ich mich nur schlapp gefühlt.
Meine Schilddrüse hat sich mit dem Tnyroxin entspannt. Es ist auch mittlerweile ganz sicher, dass ich keinen Hashimoto habe. Dennoch denkt mein Arzt, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handeln muss.
Ich habe versucht, mich da etwas schlau zu machen, aber das ist ein vielfältiges Gebiet. Natürlich wäre ich froh, wenn es nicht so etwas Schlimmes wäre, aber noch wichtiger ist mir, endlich zu wissen was es ist. Dann kann ich auch etwas dagegen tun. Zurzeit habe ich das Gefühl, dass sich alles falsch mache. Die Sonne war zu viel und, obwohl ich mich wenig bewegt habe, habe ich geschwollene Füße. Die verschiedenen Autoimmunerkrankungen können alle möglichen Symptome aufweisen und sind meistens schwierig zu diagnostizieren. Ich bin inzwischen arbeitsunfähig geschrieben und mache nur noch Arztbesuche.

Ira
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von Ira » So Jul 19, 2020 9:34 pm

Ich kann dir leider auch nicht direkt weiterhelfen. Mit Autoimmunerkrankungen im Allgemeinen kenne ich mich auch nicht aus, denn, wie du schon sagst, gibt es viele und sie sind sehr unterschiedlich.
Ich hatte aber einen ähnlichen Leidensweg bevor bei mir eine Autoimmunerkrankung festgestellt wurde. Zuerst hatte ich Atembeschwerden, dann kamen Schlaflosigkeit und Konzentrationsschwäche dazu. Schließlich hatte ich immer häufiger Schmerzen in Fingern, Handgelenken, Knien und Fußgelenken. Ich war immer wieder krankgeschrieben wegen diesen Schmerzen oder auch oft, weil ich jede Erkältung bekam, die in meiner Nähe war. 2012 hatte ich dann einen Ärztemarathon. Meine eigentliche Ärztin konnte nicht wirklich etwas damit anfangen und schickte mich immer wieder zum Röntgen. In der Zeit bekam ich dann schon eine Anämie. Nach dem ersten Arztwechsel kamen ein paar Bluttests dazu, aber das hat auch nichts weiter gebracht. Ich denke der HA hat nicht viel von Labortests gehalten und ich wurde ihm sicherlich zu teuer. Er schickte mich zum Onkologen, der trotz Punktion auch nichts gefunden hat. Ich wurde durch die Anämie immer schwächer und musste ins Krankenhaus, wo ich am Kalium-Tropf hing. Sie haben festgestellt, dass die Blutwerte außer Rand und Band waren, aber konnten auch nur ungefähr von einer Autoimmunerkrankung sprechen. Ich will nicht alle Ärzte und Diagnoseverfahren aufzählen, die ich durchlaufen habe, aber schließlich fand ein Rheumatologe durch einen spezielleren Bluttest heraus, dass ich das Sharp-Syndrom habe. Danach konnte ich erstmal zu einer Reha-Kur und wurde richtig medikamentös eingestellt. Ich kann auch einiges durch meinen Lebensstil beeinflussen. Auf diese Weise komme ich mit der Krankheit gut klar.
Ich kann dir nur raten, nicht locker zu lassen. Du solltest alles testen lassen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit ebenso niedrig ist, wie beim
Sharp-Syndrom. Wenn dein HA zu geizig ist, suche dir besser einen neuen.

anne
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von anne » Mo Jul 20, 2020 11:46 pm

Das tut mir wirklich leid, dass die Ursache für die Beschwerden noch nicht gefunden wurde. Alle deine Symptome könnten durchaus auf eine Autoimmunerkrankung hinweisen. Autoimmunerkrankungen sind natürlich immer ein weites Feld. Ich hoffe, du hast einen guten HA, der den verschiedenen Symptomen nachgeht, Blutuntersuchungen anordnet und Fachärzte konsultiert. Am besten wäre natürlich in ein Krankenhaus zu gehen und dort alles abchecken zu lassen. Es sollte aber ein Krankenhaus mit internistscher Fachabteilung sein.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, du findest bald die Ursache für deine Symptomatik :)

esperanza
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von esperanza » Fr Jul 24, 2020 2:13 pm

Danke für eure Antworten! :)
Mein Arzt hat das anfangs tatsächlich auch nicht so richtig ernst genommen. Allerdings muss ich sagen, dass ich auch nur an einen allgemeinen Erschöpfungszustand dachte und mich dann selbst für wehleidig gehalten habe. Aber nachdem es immer schlimmer wurde, hat er eigentlich alle Untersuchungen angeordnet. Auf mich macht er den Eindruck, als ob er mittlerweile selbst wissen will, was das ist. Er meinte auch schon, dass Krankenhaus die beste Möglichkeit ist, alles zu checken, aber auch die müssen wissen, wonach sie suchen sollen oder es muss eine Spezialklinik sein. In meiner Nähe wüsste ich keine solche Klinik.

Mich würden noch mal die Diagnoseverfahren interessieren über die Ira geschrieben hat. Kannst du sagen bei welchen spezielleren Bluttests der Rheumatologe herausgefunden hat, dass du das Sharp-Syndrom hast?

Ira
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von Ira » Do Jul 30, 2020 6:11 pm

Ich kann das wirklich gut nachempfinden, wenn du dich selbst gelegentlich für wehleidig hältst, weil es einfach keine Beweise gibt außer deinem Unwohlsein und deinen Schmerzen, die man nicht messen kann. In der Anfangszeit habe ich auch gedacht, dass ich wohl Hypochonder sein muss. Aber man merkt doch, dass etwas nicht stimmt und der eigene Körper nicht so reagiert wie er das sonst immer getan hat.
Zu deiner Frage: Der Bluttest, den der Rheumatologe leider erst angeordnet hat, als ich schon im Krankenhaus war ist ein spezielles Diagnoseverfahren bei dem Antinukleären Antikörpern im Blut analysiert werden. Dadurch kann man einige Autoimmunerkrankungen schnell und genau diagnostizieren, oder aber ausschließen, was ja auch schon mal ganz gut wäre. Ich hatte davon schon gelesen gehabt und es meinem damaligen HA erzählt, aber der sagte nur, dass diese Werte immer ermittelt werden und nichts weiter aussagen. Das ist aber falsch. Ich denke, er wollte nur das Geld sparen. Deshalb solltest du unbedingt auf diesem ANA-Test bestehen.

esperanza
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von esperanza » So Aug 02, 2020 1:28 pm

Danke Ira! :P Diese Zeit muss schrecklich für dich gewesen sein und ein solcher Ärztemarathon scheint niemandem erspart zu bleiben, der oder die eine Autoimmunerkrankung hat. Immerhin schreibst du, dass du jetzt, wo du weißt, was es ist, ganz gut damit klar kommst. Aus dem Grund hoffe ich auch, dass ich bald erfahre, was ich habe. Mir ist schon ganz egal, was es ist, Hauptsache ich weiß Bescheid und kann vielleicht irgendetwas tun. Ich werde nächste Woche erstmal für 2-3 Tage ins Krankenhaus gehen. Mein HA hat mich zu einem Onkologen geschickt, der zwar meint, dass er Leukämie für unwahrscheinlich hält, aber um ganz sicher zu gehen, soll ich eine Knochenmarkpunktion machen lassen.
Ich werde auch noch mal wegen des Bluttests, bei dem die Antinuklearen Antikörper analysiert werden, nachfragen und bitten, dass sie den machen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, was dieser Antinukleare Antikörper eigentlich sind.
Ich hoffe, dann bekomme ich endlich Klarheit. Wenn ich etwas weiß, werde ich mich auf jeden Fall melden.

Saga
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von Saga » Do Aug 06, 2020 6:31 pm

Diese speziellen Tests, nach denen du fragst, ermitteln die Anwesenheit von Antinukleären Antikörpern (ANA) im Blut. Es kann vorkommen, dass das Immunsystem nicht richtig funktioniert und Substanzen produziert, die die eigenen Körperzellen und Gewebe attackieren. Das kann bei dir der Fall sein, so wie du die verschiedenen Symptome beschreibst. Diese attackierenden Substanzen werden auch Antikörper genannt und sollten eigentlich Fremdstoffe angreifen. Sie wenden sich jetzt aber gegen den eigenen Körper. Krankheiten, die dadurch entstehen, nennt man Autoimmunerkrankungen. Zu denen zählt z.B. auch das Sharp-Syndrom.

stefan
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von stefan » So Aug 09, 2020 2:19 pm

Antinukleäre Antikörper bezeichnet die Gesamtheit aller Antikörper, die sich gegen den Zellkern richten. Ich stimme dir zu und will nochmal darauf hinweisen, dass die Anwesenheit von ANA stets einen gegen sich selbst gerichteten Prozess aufzeigt. Deshalb wird sie mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen assoziiert. Charakteristische Werte können darüber hinaus auch Hinweise geben, welche Autoimmunerkrankung genau vorliegt.

esperanza
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von esperanza » Di Aug 11, 2020 10:35 pm

Danke euch für die Antworten! Ich finde es immer noch schwer verständlich, wie sich das genau mit den Antinukleären Antikörpern verhält, aber im Krankenhaus hat man diesen ANA-Test durchgeführt. Der Arzt dort sagte mir etwas von Lupus, aber er meinte, dass ich die genauen Ergebnisse und die Erklärung meiner Krankheit mit dem HA besprechen müsste. Immerhin hat sich im Krankenhaus auch eindeutig erwiesen, dass ich keinen Krebs habe. Ich versuche mich jetzt schon mal ein bisschen schlau zu machen, aber die Krankenhausärzte haben ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich mich nicht über das Internet informieren soll und das Ergebnis und den HA-Termin abwarten soll. Der Termin ist übermorgen. Dann kann ich sehen, wie es weitergeht.

Ira
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von Ira » Di Aug 18, 2020 5:36 pm

Ich hoffe, du hast jetzt das endgültige Ergebnis und weißt, was du hast. Lupus habe ich zwar schon mal gehört, aber ist mir weiter nicht bekannt. Soviel ich weiß, gehört das zu den seltenen Autoimmunerkrankungen. Die sind schwer festzustellen und es gibt nicht viel Forschung, was die Behandlung betrifft, aber man kann überhaupt etwas tun – das ist besser als ohne Diagnose. Wenn du genaueres weißt, melde dich doch noch mal. Ich hoffe, dass die Diagnose noch rechtzeitig war und du nicht zu viele Nebenerkrankungen oder Folgesymptome von der Autoimmunerkrankung hast!

esperanza
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von esperanza » Mo Okt 12, 2020 9:36 pm

Danke für deine Antwort Ira! Kurz nachdem ich hier geschrieben hatte, hat sich die Diagnose bestätigt und ich wurde sofort in eine Spezialklinik eingewiesen. Dort wurde ich nochmal gründlichst untersucht und auf Medikamente eingestellt. Eine Woche später bin ich gleich weiter in die Reha geschickt worden. Es war hart, weil beides weit weg von meinem Wohnort war und ich deshalb kaum Besuch bekommen konnte. Aber ich habe alles mitgenommen was ging und bin jetzt wieder viel fitter als noch vor ein paar Wochen, wo ich mir sicher war, das es zuende geht. Jetzt bin ich wieder zuhause und muss mich langsam wieder akklimatisieren. Ich hoffe, dass ich dann auch langsam wieder anfangen kann zu arbeiten. Jedenfalls hat mir die Reha Hoffnung gemacht.
Ich hoffe Ira, dass es dir auch gut geht und will mich nochmal bei euch allen für die Unterstützung in einer echt harten Zeit bedanken!

Ira
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Re: Versch. Symptome

Beitrag von Ira » Sa Okt 24, 2020 10:27 am

Es freut mich sehr, dass es dir gut geht, Esperanza! Ich kann deine Gefühle gut nachempfinden. Mir ging es ähnlich, wie ich schon berichtet habe. Nur, dass die Diagnose bei mir erst nach drei Jahren gestellt wurde. So lange wurde ich immer kranker und fühlte mich schon von den Ärzten abgeschrieben. Aber als ich endlich wusste, was ich habe, war ich wirklich froh, obwohl es keine Heilung gibt. Eine Rückkehr in den Beruf war bei mir allerdings nicht möglich. Ich habe auch nicht mehr die Kraft und die Konzentration länger als 1-2 Stunden zu arbeiten.
Dir wünsche ich aber, dass du schnell in eine Art Normalität zurückkehren kannst und wünsche die alles Gute.
Mich würde es freuen, wenn du ab und zu berichtest, wie es dir geht.

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